Wie sieht deine berufliche Laufbahn aus?
Vor langer, langer Zeit habe ich eine KV-Lehre in einem Notariat/Advokatur im Kanton Bern absolviert, habe dort auch die ersten Erfahrungen als „Ausgelernte“ gesammelt und habe dann zur SUVA nach Aarau gewechselt. Zur SUVA-Beamtin bin ich aber nicht geboren; deshalb habe ich nach nur zwei Jahren einen spannenderen Job in der privaten Versicherungswirtschaft, bei den VAUDOISE Versicherungen, angetreten. Seither wurde mir nie mehr langweilig: ich habe regelmässig Vaudoise-intern die Aufgabenbereiche und Arbeitsorte gewechselt und bin inzwischen am Geschäftssitz in Lausanne (Underwriting Personenversicherungen Nicht-Leben tätig (PVNL) inkl. Risk-Management und Vertriebssupport) tätig.
Was gefällt dir besonders an deiner Tätigkeit?
Die letzten zwei Jahre hatte ich Gelegenheit, mein Nachfolgeteam PVNL für die Deutsche Schweiz auszuwählen und zu schulen. Die jungen Kolleginnen und Kollegen machen einen tollen Job, so dass ich mich interdisziplinär betätigen kann: unter anderem trainiere ich Deutschschweizer, Romands und Ticinesi praxisnahe, damit möglichst viele Kompetenzen kundenahe gelebt werden können. Ebenso landen viele „eigenartige“ Dossiers und Projekte auf meinem Tisch (PVNL-Strategie, Vertragsrecht, Compliance, Controlling usw.).
Was / wie viel investierst du in deine Weiterbildung?
Stetige Weiterbildung ist unumgänglich und notwendig. Deshalb investiere ich regelmässig einen recht hohen Teil meiner freien Zeit in die Weiterbildung:
Eidg. Versicherungsdiplom: Die Prüfung durfte ich mit Sonderbewilligung des VBV (meine Zeit beim Sozialversicherer SUVA wurde als Berufserfahrung angerechnet) antreten.
Deutscher Versicherungsbetriebswirt: Dank der ASDA konnten wir das Deutsche Versicherungsrecht in der Schweiz erarbeiten und die Prüfung ablegen.
Betriebswirtschaft HF: Das berufliche Umfeld wird immer komplexer; betriebswirtschaftliche Themen sind zentral. Ein Jahr nach meinem Abschluss wurden die Bachelor- und Masterlehrgänge eingeführt.
Wirtschaftsjuristin MAS BLaw: vor 3 ½ Jahren habe ich nebenberuflich ein Fernstudium in Business Law aufgenommen. Alle 14 Tage werden am Samstag (Präsenzunterricht) die selbständig erarbeiteten Themen vertieft und Fragen besprochen. Die Masterarbeit trug den Titel: „Interessenkonflikte und Treuepflicht im Verwaltungsrat – Eine Betrachtung anhand von Mandaten und Mitgliedschaften in Sportvereinen“.
ASDA, Referentin an Fachschulen und Prüfungsexpertin: Mir ist wichtig, dass junge Berufsleute gefördert werden. Deshalb engagiere ich mich seit eh und je bei der ASDA, habe früher auch als Referentin Kurse an der Fachschule gegeben. Heute bin ich noch als Expertin bei den mündlichen und schriftlichen Prüfungen „Fachausweis Vertrieb und Support“ tätig. Auch so bleibt man up-to-date!
Was unternimmst du, um deine Work-Life-Balance auszugleichen?
Ich erlaube mir den frühzeitigen Rücktritt mit 60 Jahren aus dem Berufsleben. Bis dahin reduziere ich mein Arbeitspensum stufenweise von ehemals 100%, über 80% auf heute 60%. Die „freie“ Zeit nutze ich, mich und mein Gehirn weiterhin aktiv und möglichst jung zu halten (Fernstudium, sic!). Alpin-Skifahren im Winter, in unseren Wäldern herumstreifen, viele spontane Kurzreisen in Europa unternehmen, Lesen und mit meinen Freunden und Kollegen lachen und das Leben geniessen schaffen einen tollen Ausgleich!
8. Mai 2018 – Christine Rothenbühler, 1959, eidg. Dipl. Versicherungsfachfrau, deutscher Versicherungsbetriebswirt, Betriebswirtschafterin HF, Master Business Law (MBLaw)